20.05.2014

Papst Franziskus soll im Nahen Osten neue Impulse für Frieden geben

Gesellschaft für bedrohte Völker veröffentlicht Memorandum über die Lage der Christen im Nahen Osten

Vom 24. bis 26. Mai 2014 wird Papst Franziskus Jordanien, die Palästinensergebiete und Israel bereisen. Nach seinen beiden Vorgängern Johannes Paul II. (2000) und Benedikt XVI (2009) wird er das dritte Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche sein, das den Nahen Osten seit der Jahrtausendwende besucht.

Vor Reiseantritt des Papstes informiert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) mit einem 19-seitigen Memorandum über die dramatische Lage der christlichen Gemeinschaften im Nahen Osten. „Die Pilgerreise des Papstes soll eine Ermutigung für die Christen im ganzen Nahen Osten sein, die sich nach Freiheit und Frieden sehnen, und den interreligiösen Dialog vorantreiben“, heißt es in der Einleitung des Memorandums, das in deutscher und englischer Sprache vorliegt. Die Menschenrechtsorganisation erwartet, dass Papst Franziskus im Nahen Osten neue Impulse für Frieden gibt.

Die Erwartungen der orientalischen Christen, aber auch der Muslime sind immens. Sie alle hoffen, dass Papst Franziskus zu einem friedlichen Zusammenleben zwischen den unterschiedlichen Ethnien und Religionen in der Region aufruft. Der Dialog zwischen Juden, Christen und Muslimen muss nach Auffassung der GfbV gefördert werden. Nur so können bestehende Konflikte entschärft und gelöst werden.

Die Lage der christlichen Minderheit im Nahen Osten hat sich seit den politischen Umstürzen im Rahmen des „Arabischen Frühlings“ stark verändert: Durch den immer größeren Einfluss von radikalen Islamisten und die dadurch steigende Bedrohung und Schikanierung von Nicht-Muslimen sind viele Christen zu Flüchtlingen geworden, müssen ihren Glauben verheimlichen und sogar vor der ständigen Gefahr eines Übergriffes Angst haben. So sorgen sich die meisten christlichen Assyrer-Aramäer-Chaldäer, Kopten, aber auch muslimische Kurden in Syrien oder Berber in Nordafrika und im Nahen Osten um ihre Zukunft.

 

Das Memorandum "Vom Wandel bedroht: Christliche Minderheiten im Nahen Osten" können Sie hier herunterladen.


 

Dr. Kamal Sido, der Nahostreferent der Gesellschaft für bedrohte Völker, ist erreichbar unter Tel. 0551 499 06 18 oder nahost@gfbv.de.