02.09.2015

TERMIN: Großes Kreuz vor Chinas Botschaft soll an verfolgte Christen im Reich der Mitte erinnern

Militärparade auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking (3.9.) (Pressemitteilung)

© Michaela Böttcher/GfbV

Mit einer Menschenrechtsaktion vor Chinas Botschaft in Berlin wird die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Donnerstag an die Opfer des Blutbades auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking vor 25 Jahren erinnern. Über diesen Platz rollen am gleichen Tag in der chinesischen Hauptstadt erneut Panzer bei einer riesigen Militärparade zur Feier des 70. Jahrestages des Siegs über Japan. Gleichzeitig wird die GfbV ihrer Empörung darüber Ausdruck verleihen, dass Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder an der Parade teilnehmen wird. „Solange Chinas Führung die Opfer des Massakers von 1989 nicht rehabilitiert, sollten Demokraten an so einer Machtdemonstration auf diesem Platz nicht teilnehmen“, erklärt der GfbV-China-Experte Ulrich Delius. Der Menschenrechtler befürchtet, dass die Parade weitere Spannungen in Ostasien schüren wird, da viele Nachbarländer die militärische Hochrüstung und neue offensive Militärstrategie Chinas als Bedrohung empfinden.

Auf scharfe Kritik stößt bei der GfbV auch, dass der sudanesische Staatspräsident Omar Hassan al Bashir zur Militärparade nach Peking reisen will. „Chinas Machthaber verhöhnen und entwerten das Gedenken an die Opfer japanischer Kriegsverbrechen, wenn sie den per internationalem Haftbefehl wegen Völkermordes gesuchten sudanesischen Staatschef einladen“, sagte Delius. Die GfbV hat seit Jahren Japans Kriegsverbrechen in China angeprangert und eine Entschuldigung des Landes gefordert.

Mit ihrer Aktion prangert die GfbV aber auch die akuten Menschenrechtsverletzungen in China heute an, die Ex-Bundeskanzler Schröder, Russlands Präsident Wladimir Putin sowie andere Gästen der Militärparade offenbar ignorieren. So werden die Menschenrechtler ein drei Meter hohes rotes Kreuz vor der Botschaft enthüllen und viele kleine rote Kreuze hochhalten, um an die zunehmende Verfolgung von Christen in der Volksrepublik zu erinnern. In der Provinz Zhejiang wurden seit dem Jahr 2013 mindestens 1.200 Kreuze von offiziell anerkannten Kirchen gewaltsam entfernt und hunderte Priester, Gläubige und christliche Rechtsanwälte willkürlich festgenommen.

Wir möchten Sie herzlich einladen zu unserer Menschenrechtsaktion vor der Botschaft Chinas in Berlin (Jannowitzbrücke) am Donnerstag, dem 3. September 2015, zwischen 11.15 und 13 Uhr.

ACHTUNG BILDREDAKTIONEN:

Vor Transparenten, die an das Blutbad 1989 erinnern, werden Menschenrechtler mit Masken von Schröder, Putin und Xi Jinping auf einem Autoteppich Spielzeugpanzer fahren lassen.

Später werden sie das große rote Kreuz aufstellen, das mit drei Metern Länge und zwei Metern Breite weithin sichtbar sein wird.