27.04.2017

TERMIN: Yeziden im Raum Hannover rufen zur Demonstration auf

„Die türkischen Luftangriffe auf Yeziden beenden!“

Tausende Menschen warten in Sinjar nach den völkermordartigen Verbrechen des „Islamischen Staates“ (IS) 2014 noch immer auf Hilfe. Foto: USAID via Wikimedia Commons

Freitag, den 28. April 2017, von 11 – 13 Uhr

vor dem türkischen Konsulat

an der Christuskirche 3

30167 Hannover

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) unterstützt den Aufruf der im Raum Hannover lebenden Yeziden und ihrer Freunde, die für den morgigen Freitag zu einer Demonstration in Hannover aufgerufen haben. „Die Luftangriffe des türkischen Militärs auf Sinjar, das Kernland der Yeziden, müssen umgehend beendet werden.  Auch alle regionalen Machtkämpfe auf Kosten unschuldiger, yezidischer Zivilisten im Bergland Sinjar müssen sofort eingestellt werden“, wird in einer der GfbV vorliegenden Mitteilung erklärt.

„Auch wir verfolgen die neuesten Entwicklungen im Sinjar, im äußersten Nordwesten des Iraks, mit großer Sorge. Tausende Menschen warten dort nach den völkermordartigen Verbrechen des „Islamischen Staates“ (IS) 2014 noch immer auf Hilfe. Die andauernden Angriffe des IS, Streit zwischen verschiedenen kurdischen Fraktionen sowie die militärische Einmischung der Türkei in die internen Angelegenheiten des Irak erschweren die Stabilisierung der Region nach dem Genozid vor drei Jahren“, sagt der GfbV-Nahostreferent Kamal Sido. Das sei der Grund, warum immer mehr Yeziden nach internationalem Schutz rufen.

Anfang August 2014 hatte der IS die Yeziden in ihrem Hauptsiedlungsgebiet angegriffen, nahezu alle Yeziden wurden vertrieben. Männer und Jungen, die nicht fliehen konnten oder zum Islam konvertieren wollten, wurden von den Extremisten  erschossen. Bis zu 5.000 Frauen und Mädchen wurden verschleppt, nur etwa 900 von ihnen konnten damals entkommen. Die gefangenen Frauen wurden vergewaltigt, zwangsverheiratet oder auf Sklavenmärkten verkauft. Überlebende schildern, wie furchterregende bärtige Männer weinende kleine Mädchen bedrängten, Kinder nach ihren Müttern riefen und wie die Frauen schrien. 

Header Foto: USAID via Wikimedia Commons