27.10.2016

Unterstützung der von Kurden und anderen Minderheiten gehaltenen Region „Rojava – Nordsyrien“ gefordert

48. Jahreshauptversammlung der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) verabschiedet Resolution (News)

Während der JHV trafen sich alte und neue Freunde von verschiedenen Ländern. Langjährige Weggefährte und junge, neue Mitglieder tauschten sich über Menschenrechtsthemen aus und diskutierten über Menschenrechtsarbeit. Foto: Sandy Naake für GfbV

Während der 48. Mitgliederversammlung der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), zu der Mitte Oktober rund 100 Delegierte und Menschenrechtsexperten zusammenkamen, verabschiedeten die Anwesenden eine Resolution, in der sie zur Unterstützung der von Kurden und anderen Minderheiten gehaltenen Region „Rojava-Nordsyrien“ aufriefen.

Nachdem es den Radikalislamisten gelungen ist, fast alle Christen aus dem „sunnitischen Syrien“ zu vertreiben, müssen sie daran gehindert werden, weiter in den Norden nach Rojava-Nordsyrien vorzudringen. Denn dort lebt eine Vielzahl ethnischer und religiöser Gemeinschaften, die bisher noch alle ihren Glauben und ihre Kultur frei ausleben können. Diese reiche Vielfalt muss in jedem Fall erhalten bleiben - ganz unabhängig davon, wie die Zukunft von Rojava-Nordsyrien aussehen wird, ob sich die Autonomie dort institutionalisiert oder die Region wieder vollständig unter eine streng zentralistische Regierung in Damaskus kommt. Der radikale Islam darf jedoch in Rojava auf keinen Fall Fuß fassen. Doch aus eigener Kraft werden sich Kurden und die wenigen Christen und Yeziden in Rojava-Nordsyrien dem radikalen Islam nicht länger widersetzen können. Sie sind auf Hilfe angewiesen.

In dieser Not müssen, so die Forderungen der Resolution, aus Deutschland und Europa gezielte humanitäre Maßnahmen ergriffen werden, um das Leben der Kurden, arabischen Sunniten, Assyrer/Chaldäer/Aramäer, Armenier, Christen, Yeziden, Tscherkessen, Turkmenen und anderen sowie der fast eine Million Flüchtlinge in Rojava-Nordsyrien erträglicher zu machen. All diese Menschen benötigen dringend Solidarität und Hilfe. Zudem nahmen die Anwesenden mit ihrer Resolution auch die regionale Selbstverwaltung und die PYD, den Kurdischen Nationalrat sowie die DPK von Masud Barzani in Irakisch-Kurdistan und die PKK in die Pflicht, die Region zu unterstützen und konstruktiv an der Erhaltung der Vielfalt mitzuarbeiten.

Sie können Sich die Resolution hier kostenlos herunterladen oder online durchlesen: Jahreshauptversammlung der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ruft zur Unterstützung der von Kurden und anderen Minderheiten gehaltenen Region „Rojava – Nordsyrien“ auf (pdf)