13.08.2014

Yezidin berichtet über verzweifelte Lage der Zivilisten in umkämpften Gebieten des Irak

EINLADUNG ZUM PRESSEGESPRÄCH

© Mustafa Khayat/Flickr

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) lädt herzlich ein zu einem

Pressegespräch mit der Yezidin Nehad Isa

am Donnerstag, den 14. August 2014,

um 11:00 Uhr

im Victor-Gollancz-Haus für Menschenrechte,

Geiststraße 7, 37073 Göttingen

Die in Göttingen lebende Yezidin Nehad Isa erreichen ständig verzweifelte Notrufe aus dem Irak: Sie telefoniert oder mailt täglich mehrfach mit Angehörigen, befreundeten Familien und früheren Nachbarn, die noch in der umkämpften Ortschaft Khatare in der nordirakischen Ninive-Ebene ausharren oder bereits auf der Flucht sind. Kämpfer der radikalen Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) wollen Khatare unter ihre Kontrolle bringen. Fast alle der 14.000 Einwohner mussten bereits fliehen. Weite Teile der Ninive-Ebene in die zahlreiche Kurden und christliche Assyrer/Chaldäer/Aramäer aus Mossul geflohen sind, wurden bereits von den Extremisten eingenommen.

Nehad Isa möchte die dramatischen und erschütternden Schicksale einzelner Yeziden im Irak bekannt machen. Gemeinsam mit der GfbV möchte sie gleichzeitig jedoch auch an das furchtbare Attentat auf zwei yezidische Siedlungen in der Nähe der Stadt Sinjar erinnern, das sich am kommenden Donnerstag zum siebten Mal jährt. Am 14. August 2007 hatten extremistische Islamisten dort mehrere Lastwagen mit Treibstoff zur Explosion gebracht. 336 Menschen starben, rund 1.000 Familien wurden obdachlos.

Heute sind alle überlebenden Einwohner dieser Ortschaften auf der Flucht vor den radikalen Islamisten. Die Terrormiliz IS hat Sinjar am 03. August überrannt und fast alle Einwohner vertrieben. Die Flüchtlinge haben sich in die Berge gerettet, leiden nun unter Wasser- und Nahrungsmangel.

Im Raum Göttingen leben rund 2.000 Yeziden. Die meisten Angehörigen dieser religiösen Minderheit kommen aus der Türkei, einige aus dem Irak. Sie sind in großer Sorge um ihre Verwandten und Freunde im Irak und Syrien.


Für Nachfragen ist der GfbV-Nahostreferent Dr. Kamal Sido erreichbar unter Tel. 0551 499 06 18 oder nahost@gfbv.de.


Header Foto: In einem Flüchtlingslager in Erbil, Kurdistan. © Mustafa Khayat/Flickr