Pressemitteilung

27.11.2019

Bildungsfreiheit – nähert sich Deutschland der VR China an?

Filmpremiere von "In the name of Confucius" in Berlin (Pressemitteilung)

Ist ein freier, akademischer Diskurs noch gewährleistet, wenn die chinesische Regierung direkten Einfluss auf die deutsche Bildungslandschaft nimmt? Fragen wie diese wirft der Film „In the Name of Confucius" auf, der heute in Berlin seine Deutschland-Premiere feiert. Foto: andrew_t8 via pixabay

Der Einfluss der chinesischen Regierung wächst, egal ob durch die kürzlich bekannt gewordene Bundeswehrkooperation mit der sogenannten „Volksbefreiungsarmee“, der Neuen Seidenstraße, die in Duisburg ihr Ziel erreicht oder durch die 19 Konfuzius-Institute an deutschen Universitäten. Anlässlich der in den „China Cables“ offenkundig gewordenen Repression der chinesischen Regierung gegenüber muslimischen Volksgruppen in der Provinz Xinjiang (Ostturkestan), muss diese Zusammenarbeit umso mehr auf den Prüfstein gestellt werden. Ist ein freier, akademischer Diskurs noch gewährleistet, wenn die chinesische Regierung direkten Einfluss auf die deutsche Bildungslandschaft nimmt? Fragen wie diese wirft der Film „In the Name of Confucius“ auf, der heute in Berlin seine Deutschland-Premiere feiert.

Dazu merkt die Regisseurin Doris Liu an: „Der chinesische Direktor des Konfuzius-Instituts an der VUB in Brüssel wurde kürzlich wegen des Spionageverdachts für die chinesische Regierung von der Wiedereinreise in den Schengen-Raum ausgeschlossen. Auch in Deutschland müssen Politiker und Behörden genauer hinschauen.“

Die Tibet Initiative Deutschland und die Gesellschaft für bedrohte Völker fordern einen kritischen Diskurs über die hiesigen Konfuzius-Institute. Die deutsche Wissenschaftslandschaft sollte sich für die Freilassung kritischer inhaftierter Wissenschaftler wie des in China inhaftierten Sacharow-Preisträgers Ilham Tothi engagieren und darf sich nicht in ihren Grundrechten durch die chinesische Regierung einschränken lassen. 

Die Premiere des Films findet heute im Beisein der Regisseurin Doris Liu, von Margarete Bause (MdB und Sprecherin von Bündnis 90/Grünen im Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe), von Dr. Frank Heinrich (MdB, Obmann der CDU/CSU im Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe) und von Liao Yiwu (chinesischer Künstler und Dissident) um 19.00 im Robert-Havemann-Saal, Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin statt.

Headerbild: andrew_t8 via pixabay