Pressemitteilung

29.03.2017

TERMIN: Menschenrechte statt Atomsprengköpfe!

Mahnwache vor der Botschaft der Demokratischen Volksrepublik Korea (Nordkorea)

Unsere Regionalgruppe Berlin erinnert die Regierung Nordkoreas nicht zum ersten Mal daran, die Menschenrechte einzuhalten. Foto: GfbV

Mit einer Mahnwache vor der Botschaft der Demokratischen Volksrepublik Korea (Nordkorea) fordert die Regionalgruppe Berlin der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) die Abschaffung des menschenverachtenden Lagersystems für politische Gefangene in dem fernöstlichen Land.

Die Regierung leugnet ihre Existenz, aber Straflager sind in Nordkorea ein offenes Geheimnis. Über die Zahl der Inhaftierten macht Nordkorea keine Angaben. Institute in USA und Südkorea schätzen die Insassen auf 80.000 bis 120.000. Die Lager befinden sich in entlegenen Gegenden im Norden des Landes. „In die Berge geschickt“, flüstern Nordkoreaner, wenn jemand im Lager war oder ist.

Warum Leute im Lager eingesperrt werden und für wie lange, erfahren sie selten. Einen fairen Gerichtsprozess gibt es nicht. Unschuldige Verwandte werden mit eingesperrt. Die Haftbedingungen sind lebensgefährlich. Inhaftierte erwartet Folter sowie Gewalt, die nie geahndet wird. Schläge sind an der Tagesordnung, öffentliche Hinrichtungen üblich. Die Versorgung mit Medizin, Lebensmitteln, Kleidung und Unterkunft ist völlig unzureichend. Tagsüber verrichten Inhaftierte Zwangsarbeiten. Abends ertragen sie stundenlange „Umerziehung". Aus besonders schlimmen Lagern ist zeitlebens kein Entkommen möglich.

Die Zäune können mehrere Meter hoch und mit mehreren tausend Volt Elektrizität aufgeladen sein. Sie sind unüberwindlich. Keiner kann in die Nähe. Unabhängige Beobachter hatten noch nie Zutritt. Viele gleichen großen Fabriken, die Zwangsarbeiter als kostenlose Arbeitskräfte missbrauchen. Die Wärter sind junge Menschen, denen erzählt wird, dass die Inhaftierten „Abschaum“ seien. Ihnen winkt nach Ableistung des Dienstes ein Studienplatz in Pjöngjang auf der Kim-Il-Sung-Universität, der „Elitenschmiede“ des Landes.

Hat eine Person das Martyrium eines Straflagers tatsächlich überlebt, muss sie schweigen. Entlassene müssen unterschreiben, dass sie niemandem von dem Lager und was sie dort erlebt haben erzählen. Tun sie es doch, werden sie sofort wieder inhaftiert. Nach der Haft werden sie im Songbun-System, eine Art Kastensystem, an die letzten Stellen gestuft und die Unterversorgung mit allem geht weiter.

Die Mahnwache findet am Freitag, den 31.03.2017, von 16 bis 17 Uhr
vor der Botschaft der
Demokratischen Volksrepublik Korea (Nordkorea), Glinkastraße 5-7 / Ecke Mohrenstraße, 10117 Berlin statt.
(U-Bahnhof Mohrenstraße, Bus 200, M48