Foto:  © Katie Mähler

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ist seit 50 Jahren eine unbestechliche Stimme für „die, die keine Stimme haben“.

Wir setzen uns als Menschenrechtsorganisation für eine Welt ein, die die Rechte ethnischer und religiöser Minderheiten und Nationalitäten achtet. Wir engagieren uns für indigene Völker, denn sie stehen für die Vielfalt der Welt und das Erbe der Menschheit.

Als Nichtregierungsorganisation, die während des Völkermords in Biafra gegründet wurde, ist uns es uns besonders wichtig, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Genozid zu verhindern. Wer Menschenrechte konsequent durchsetzen will, muss beharrlich und unabhängig sein.

Die Jahresversammlung der Gesellschaft für bedrohte Völker hat 2017 einstimmig folgendes Leitbild erarbeitet:

Leitbild der GfbV

Präambel

Die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich rasant verändert und verändern sich weiter. Die Globalisierung, der demographische Wandel, die Formen der politischen Partizipation und des politischen Protestes unterliegen einem gravierenden Wandel. Die Medienwirklichkeit und das Informationsverhalten haben sich radikal verändert. Diesen gesellschaftlichen und vereinsinternen Veränderungen muss sich die GfbV stellen, ohne dabei ihre Vergangenheit und ihren klaren Auftrag aus dem Blick zu verlieren.

1) Grundprinzipien unserer Arbeit

Unabhängigkeit: Wir sind seit 50 Jahren eine politisch unabhängige Menschenrechtsorganisation, die sich überwiegend aus privaten Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert.

Glaubwürdigkeit: Wir recherchieren unsere Fakten sorgfältig, vertreten die Interessen von bedrohten Minderheiten nachdrücklich gegenüber Politikern, Verbänden und Medien und lassen uns nicht verbiegen oder kaufen.

Transparenz: Wir berichten offen und umfassend über unsere Arbeit, Strukturen und Finanzen, unsere Informationen sind frei zugänglich und wir gehen verantwortungsbewusst mit den uns anvertrauten Geldern um.

2) Unser Motto

„Auf keinem Auge blind“

„Eine Stimme für die, die keine Stimme haben“

„Von denen keiner spricht"

3) Unser Selbstverständnis (Mission) nach außen

Die Menschenrechtsarbeit der GfbV fußt auf drei Schwerpunkten, behält dabei jedoch die allgemeine und aktuelle Lage der Menschenrechte von Minderheiten gleichermaßen kontinuierlich im Blick:

1 autochthon (=alteingesessen) ist die Eigenbezeichnung von rund 50 Minderheiten in Europa, die sich in einer „Charta der Minderheiten“ auf diese Begrifflichkeit geeinigt haben. siehe: https://www.fuen.org/ leadmin/user_upload/downloads/Charta.pdf

Dabei gilt:

Wir setzen uns für eine Welt ein, in der die Zivilbevölkerung konsequent vor Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord geschützt wird.

Wir kämpfen dafür, dass die Verantwortlichen für Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden.

Wir setzen uns dafür ein, dass sich Unternehmen zu ihrer ethischen Verantwortung bekennen und diese auch umsetzen.

Wir engagieren uns, die Vielfalt der Kulturen, Sprachen und Traditionen zu erhalten.

Wir vermitteln die besondere Vielfalt der Minderheiten weltweit und heben ihre positive Bedeutung hervor.

4) Unser Wirken nach außen

Wir recherchieren und dokumentieren Menschenrechtsverletzungen.

Wir arbeiten für die Einhaltung der internationalen Menschenrechtskonventionen.

Wir machen mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen auf Missstände aufmerksam.

Wir betreiben effektive und zielorientierte Lobbyarbeit bei Regierungen, Parlamenten und internationalen Organisationen sowie Einzelpersonen.

Wir setzen uns gemeinsam mit Minderheitenorganisationen und Vertretern sowie anderen nationalen und internationalen Kooperationspartnern für die Rechte von Minderheiten ein.

5) Unser Selbstverständnis (Mission) nach innen

Wir pflegen einen respektvollen Umgang miteinander; dabei stehen gegenseitige Wertschätzung und Anerkennung im Mittelpunkt.

Wir reagieren nicht nur, sondern haben den Anspruch als Organisation zu agieren.

Wir definieren Verantwortlichkeiten und haben eine klare Führungsstruktur.

Wir definieren Ziele und setzen diese konsequent um.

Wir dokumentieren unser Wissen und stellen dieses allen Interessierten zur Verfügung.

Wir evaluieren unsere Arbeit und lernen aus Erfolgen und Misserfolgen gleichermaßen.

Wir sind offen für Veränderungen und Fortbildung hat bei uns einen hohen Stellenwert.

Auf der Grundlage des Leitbildes soll eine Umsetzungsstrategie mit folgenden Schwerpunkten erarbeitet werden:



Lernen Sie uns näher kennen