Memorandum: 25 Jahre nach Dayton - Bosnien und Herzegowina: Ein Konflikt in der Warteschleife

Die GfbV veröffentlicht zum 25 Jahrestag von Dayton ein Memorandum, das die Entstehung des Abkommens nachzeichnet, seine Defizite analysiert und klare Forderungen an die Europäische Union und die internationale Gemeinschaft formuliert. Internationale Fachleute beziehen darin Stellung zu den umfassenden Problemen und ihren Auswirkungen auf die heutige Zeit. 

Am 21. November 1995, unterzeichneten die Konfliktparteien des Bosnien-Krieges in Dayton, Ohio, ein Friedensabkommen. Obwohl das Abkommen die Aggression Serbiens und Montenegros und damit den blutigen Krieg beendete, ist seine Bilanz nach 25 Jahren ernüchternd, wie die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) berichtet. „Die Konstruktionsfehler des Abkommens beeinträchtigen die Entwicklung Bosniens bis heute“, kritisiert Jasna Causevic, GfbV-Referentin für Genozid-Prävention und Schutzverantwortung. „Es hat die Spaltung des Landes entlang ethnischer Linien zementiert und eine serbische Einfluss-Sphäre geschaffen, die die Stabilität der gesamten Region bedroht.“ Der 1995 vom Westen initiierte, ungerechte Frieden habe dem Land keine Zukunftsperspektiven gegeben.

Edition
Number

November 2020

Category

Documentations

Page numbers

42

Price

5.00 €