09/29/2015

Fair refugee policy demanded for all asylum seekers

47th Annual Meeting of the Society for Threatened Peoples demands for political effort to combat the causes of asylum (Press Release)

The Society for Threatened Peoples (STP) has called for fair refugee policy for all asylum seekers in Germany. ‘The plight of the many refugees from the Middle East and other crisis regions that are arriving here needing to be housed and cared for must not allow us to forget about the refugees that have long been resident here,’ explained the STP General Secretary Tilman Zülch at the human rights organization’s general assembly, which came to a close on Sunday in Göttingen. For instance, politically persecuted Uyghur from China, Darfuri who fled genocide in the Sudan, Eritreans who escaped the mercy of their dictator, Chechens who fled torture and death, and Roma from Kosovo that were unbearably attacked and discriminated against by nationalistic Albanians - all of whom have been kept uncertain as to their futures by the German authorities for years. They had no integration courses and many were simply given short-term tolerance status, meaning they live in constant fear of being deported into the hands of their persecutors.

‘All of these “old refugees” need our solidarity and our help,’ the STP general assembly agreed. ‘We therefore call for concrete integration provisions and residence rights for them as well, especially those born in Germany or refugee children who grew up here over many years, and their families.’

The STP expects the federal government to effectively combat the causes of asylum: ‘providing development aid and improving economic relations is not enough to end the persecution of ethnic and religious minorities and to prevent despotism, land grabbing or displacement. Long-simmering conflicts such as the Kurdish issue in the Middle East must finally be addressed politically, as well as the prevention of state despotism and crimes against humanity such as the Sudanese regime’s genocide in Darfur - and the perpetrators must be held responsible. Even if this will be a long and arduous process, it is the only possibility to prevent large-scale refugee movements in future.’

In addition, the general assembly called on the government to exert more pressure on Turkey to return immediately to the peace talks with the PPK and other Kurdish organizations. The attacks on PKK positions and civilian targets in Kurdish areas of Syria, Iraq and in their own country must be stopped. Turkey must also permanently open its borders to the three Kurdish enclaves Afrin, Kobani and Kamishli in Syria. Unimpeded humanitarian aid is desperately needed there, and in Iraqi Kurdistan, as countless members of ethnic and religious minority groups, such as Assyrian Aramaic Christians, Yezidis, Armenians and Turkmens have to be cared for in the place where they have found protection from the radical Islamic militia.

Executive board elections were also held during the STP general assembly, which drew around 100 delegates and human rights experts to Göttingen on Saturday and Sunday. The National Chairman, Feryad Omar (Berlin) as well as the two board members Heinrich Schultz (Tating) and Kurt Weber (Göttingen) were re-elected. New on the committee were Jan Diedrichsen (Tinglev) and Kaan Orhon (Bonn), taking over from Maria Sido (Bonn) and Irina Wießner (Göttingen).


Hier können Sie beide Resolution online nachlesen:

 

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) fordert die Bundesregierung dazu auf, mehr Unterstützung für Flüchtlinge im Irak zu leisten

Resolution der 47. Jahreshauptversammlung der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am 26. und 27. September 2015

Die GfbV bedankt sich bei der Bundesregierung für die bisher geleistete Hilfe für Irakisch-Kurdistan. Gleichzeitig appellieren wir an die Bundesregierung, mehr humanitäre Hilfe für die yezidischen Flüchtlinge aus Sinjar und für die christlichen Flüchtlinge aus der Ninive-Ebene zu leisten. Das kleine Autonomiegebiet Irakisch-Kurdistan hat 1,8 Millionen Flüchtlinge aufgenommen, die dringend weiterer Unterstützung bedürfen.

Verabschiedet von der 47. GfbV-Jahreshauptversammlung in Göttingen am 27.09.2015.

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Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) fordert die Bundesregierung dazu auf, sich in der UNO für eine Blockade der Grenzen von ISIS-Territorien und den Herrschaftsgebieten anderer islamistischer Terrororganisationen in Syrien und im Irak einzusetzen

Resolution der 47. Jahreshauptversammlung der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am 26. und 27. September 2015

1) Es dürfen weder Gelder noch Waren noch Militärgüter die Grenze passieren. Ziel dieser Forderung ist es, die Geldquellen der Terrororganisationen auszutrocknen und damit ihre Kriegsführung zu erschweren und- wenn möglich - ihr Terrorsystem zu destabilisieren. Insbesondere muss der Schmuggel von Öl und Antiquitäten aus den ISIS-Gebieten unterbunden werden. Um die Lage der Zivilbevölkerung nicht zu verschlechtern, können Ausnahmen der Blockade nur bei ausgewählten Lebensmitteln und Medikamenten gemacht werden.

2) Mit Ausnahme von Flüchtlingen dürfen keine Personen mehr die Grenzen passieren. Ziel ist es, den Zustrom von ausländischen Radikalislamisten und ISIS-Nachschubkämpfern nach Syrien und in den Irak zu unterbinden und die Überleitung von islamistischen Terroristen nach Europa und anderswo zu verhindern. Ein weiteres Ziel ist es, den Verkauf versklavter Kinder und Frauen z.B. nach Saudi-Arabien zu be- oder verhindern.

Insbesondere betrifft unsere Forderung die Grenze der Türkei zu den von islamistischen Extremisten beherrschten Gebieten. Wir appellieren an die Bundesregierung, Druck auf die türkische Regierung auszuüben, ihre Unterstützung und den Handel mit radikalislamistischen Gruppen in Syrien und Irak vollständig zu beenden und die Grenze der Türkei zu den von diesen Gruppierungen beherrschten Gebieten zu schließen. Eine internationale Kontrolle unter Federführung der UNO muss diese Maßnahmen überwachen.

3) Zugleich fordern wir die Bundesregierung dazu auf, sich dafür einzusetzen, dass die türkischen Grenzen zu allen kurdischen Enklaven auf syrischem Gebiet (Afrin, Kobani und Kamischli) dauerhaft geöffnet werden. In diesen Enklaven finden zahllose Menschen Schutz, deren Zugehörigkeit zu religiösen und ethnischen Minderheiten wie assyro-aramäische Christen, Yesiden, Armenier und Turkmenen unter dem Terror der ISIS gleichbedeutend mit Versklavung, Folter und/oder Tod ist.

4) Wir fordern die Bundesregierung auf, mehr Druck zu machen, dass die Türkei unverzüglich zu dem Friedensprozess mit der PKK und anderen Kurdenorganisationen zurückkehrt und ihre Angriffe auf PKK-Stellungen und zivile Ziele in den Kurdengebieten Syriens und Iraks sowie im eigenen Land einstellt.

Es war Erdogan, der den Friedensprozess aus machtpolitischen Gründen aufkündigte. Wer die PKK als Terrororganisation bezeichnet, sollte auch die Angriffe auf kurdische Zivilisten sowie die Übergriffe türkischer Nationalisten und AKP-Anhänger auf Kurden, gegen HDP-Büros sowie kurdische Geschäfte als Terror und die verantwortlichen türkischen Institutionen als Terrororganisationen bezeichnen.

5) Wir unterstützen in der politischen Diskussion befindliche Überlegungen, der Türkei zusätzliche finanzielle Mittel für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen und die Visafreiheit für türkische Bürger einzuführen. Dabei sollen die europäischen Regierungen verlangen, dass im Gegenzug die obigen Punkte 1) bis 4) von der türkischen Regierung erfüllt werden. Absolut notwendig ist, dass streng kontrolliert wird, wohin die finanziellen Mittel gelangen.

Verabschiedet von der 47. Jahreshauptversammlung der (GfbV) in Göttingen am 27.09.2015. 

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