30.04.2014

Amazonien: Was soll uns bleiben?

Ölförderung und indigene Rechte in Ecuador

Amazonien: Was soll uns bleiben?

Vortrag und Diskussionsabend mit

Alicia Cahuiya, Angehörige des Volkes der Waorani

und Eduardo Pichilingue, Menschenrechtsexperte aus Ecuador

Am Freitag, 16. Mai 2014, um 19:30 Uhr

Ort: Victor-Gollancz-Haus, Geiststraße 7, 37073 Göttingen

Eintritt frei. Spenden erwünscht!

Der Yasuní-Nationalpark am Amazonas in Ecuador ist eines der artenreichsten Gebiete der Erde. Er ist die Heimat zahlreicher indigener Gemeinschaften, darunter die kontaktierten Waorani und die in freiwilliger Abgeschiedenheit lebenden Tagaeri-Taromenane.

Dieses Paradies ist durch Ölförderungen bedroht. Schon 2012 lud die Regierung multinationale Konzerne zur 11. Erdölrunde, um in 21 Blöcken auf indigenem Land künftig Erdöl zu fördern. Das ganze Amazonasgebiet Ecuadors wird nun von Förderblöcken überlagert. Im Oktober 2013 stimmten die Parlamentsabgeordneten Ecuadors für die Freigabe zweier weiterer Erdölförderblöcke direkt innerhalb des Yasuní-Parkes. Zuvor war die Yasuní-ITT-Initiative, der zufolge Ecuador auf die Förderung dieses Erdöls im Tausch gegen einen finanziellen Ausgleich für den entgangenen Gewinn verzichtet hätte, wegen mangelnder Beteiligung der Geldgeber gescheitert.

In Ecuador gibt es nach wie vor eine starke Opposition gegen die Ölförderung im Yasuní-ITT. Nun soll die Bevölkerung darüber entscheiden, ob das Öl im Boden bleibt oder nicht. 600.000 Bürger Ecuadors mussten dafür eine Volksabstimmung mit ihrer Unterschrift begrüßen. Die Yasunídos-Kampagne konnte sogar 900.000 Befürworter mobilisieren. Ein großer Erfolg!

Alicia Cahuiya und Eduardo Pichilingue kommen vom 16. bis zum 23. Mai nach Deutschland, um über die akute Bedrohung der indigenen Gemeinschaften des Amazonasregenwaldes in Ecuador und ihre schwierige Zukunft zu informieren. Sie bringen eine Petition mit und werden für deren Unterstützung werben.

Alicia Cahuiya gehört zum Volk der Waorani und setzt sich als Vizepräsidentin der politischen Organisation der Waorani MAWE für den Schutz des Regenwaldes ein. Eduardo Pichilingue ist Menschenrechtsexperte aus Ecuador. Christina Korak verbrachte 2012/2013 mehrere Monate in den Dörfern der Waorani und initiierte nach ihrer Rückkehr das Projekt „Amazonien: Was soll uns bleiben?“