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Ahwazis

- Nahost -

Die Ahwazi sind Araber, die im Südwesten des Irans zuhause sind, vor allem in der Provinz Khuzestan. Sie stellen mit ca. vier Millionen Angehörigen sechs Prozent der iranischen Bevölkerung. Genau wie der Großteil der Bevölkerung Irans sind die Ahwazi mehrheitlich Schiiten, sprechen jedoch einen arabischen Dialekt. Dadurch wird ihnen der Zugang zu Bildung, welche ausschließlich auf Farsi stattfindet, erschwert. Daraus ergibt sich, dass ein Großteil der Ahwazis Analphabeten sind. Tiefe Armut prägt ihr Leben und das, obwohl ihre Heimat die ölreichste Region des Irans ist und hier etwa 90 Prozent des iranischen Erdöls gefördert wird.

Seit der Iranischen Revolution 1979 werden von der Regierung Programme durchgeführt, um den arabischen Einfluss im Iran zu mindern und somit die Ahwazi stärker zu „iranisieren“. Dazu gehört unter anderem, dass über 200.000 Hektar Land der Ahwazi enteignet und persischen Siedlern übertragen wurde. Dieses Vorgehen diente dazu, die ethnische Zusammensetzung der Provinz aufzubrechen und zu verändern und führte dazu, dass persische Siedler heute ca. 30 Prozent der Bevölkerung in Khuzestan ausmachen.

Zunehmend wird die kulturelle Identität der Ahwazi durch gezielte Maßnahmen der iranischen Regierung unterdrückt. Damit wird nicht nur der Erhalt der Sprache, sondern auch der Jahrhunderte alten Kultur der Ahwazi bedroht und die Gemeinschaft der Ahwazi systematisch von der Verbesserung ihrer ökonomischen Lage gehindert.

Die Einwohner der von Krieg zerrissenen arabischen Städte Khafajieh, Falahieh (Shadegan) und Susangard leiden ungewöhnlich häufig an Haut-, Herz- und Nierenkrankheit. Der Grund hierfür ist kontinuierliche Lagerung und Verwendung von chemischen und biologischen Materialien und anderen Schadstoffen aus dem Krieg. Die Regierung hat nichts unternommen, um diese Situation zu beheben.

Arabern aus Ahwaz wird ein gleichberechtigter Zugang zu Erziehung und Gesundheitsfürsorge verwehrt. Die arabische Bevölkerung von Ahwaz erleidet mehr Armut, Analphabetentum und Arbeitslosigkeit als der nationale Durchschnitt, obwohl sie in einer Provinz einheimisch ist, die die Grundlagen der iranischen Wirtschaft bildet. Die Ahwazi-Araber leben in Stadtgebieten in Slums. Diesen Gebieten fehlen die meisten der Alltagsnotwendigkeiten wie sanitäre Anlagen, Elektrizität, Telefon, Bürgersteige, Straßenbeleuchtung, öffentlicher Transport, Kanalisation, Schulen, Krankenhäuser, Geschäfte und Parks. Diese Zustände, die in den arabischen Gebieten von Ahwaz herrschen, bewirken, dass es immer wieder zu Unruhen kommt.


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