05.12.2006

Kamtschatka

Regionen der Arktis

Ende 2005 schlossen sich die nationale koreanische Ölfirma (KNOC) und der russische Konzern Rosneft zu dem Joint Venture "West Kamchatka Holding Company" zusammen, um die Öl und Gasförderung in der ochotskischen See zu beginnen. Das Gebiet, in dem die Ressourcen gefördert werden sollen, ist rund 60.000 km² groß. Bis 2008 soll das Gebiet soweit erforscht und vorbereitet sein, dass die Förderung beginnen kann. Am 9. August 2006 begannen die Probebohrungen, die zu viel versprechenden Ergebnissen geführt haben. Es wird geschätzt, dass ungefähr 900 Millionen Tonnen Öl in diesem Gebiet gefördert werden können. Somit sind die Projekte vergleichbar mit den Vorhaben auf der Insel Sachalin im Süden Kamtschatkas. Russland will damit die Rohstoffversorgung im asiatisch-pazifischen Raum dominieren.

Kamtschatka ist bekannt für seinen Fischreichtum. Nirgendwo auf der Welt gibt es einen vergleichbaren Reichtum an Lachs. Die Öl- und Gasförderung könnte die Laichgründe für die Lachse zerstören und so schwerwiegende Folgen für Ökologie und den Lebensunterhalt der lokalen Bevölkerung haben. Die Itelmenen äußerten ihre große Sorge vor der Verschmutzung und Zerstörung der Umwelt durch die Ressourcenförderung.

Im Vorfeld gab es mehrere Treffen zwischen Vertretern des Ölkonsortiums, lokalen Behörden, Umweltschützern und Repräsentanten der Bevölkerung, die genau diese Fragen und auch die Frage nach dem Erhalt eines Biosphärenreservates Sopotschnoe und des Gewässers "Moroschetschnaja", das unter den Schutz der Ramsarer Konvention steht, problematisierten. In den Reservaten sollen Laichgründe des Lachses und andere Arten, sowie mindestens sechs Flüsse geschützt werden.

Wichtigstes Anliegen der Indigenen ist die Etablierung einer Arbeitsgruppe, die die Entwicklung des Förderprojekts begleitet, kontrolliert und prüft, ob sie in Übereinstimmung mit der Umweltschutzgesetzgebung der Russischen Förderation zu bringen ist.