18.04.2013

Mindestens 34 Tote und 80 Verletzte in Pakistan

Schweres Erdbeben im iranisch-pakistanischen Grenzgebiet

Bei einem schweren Erdbeben im iranisch-pakistanischen Grenzgebiet wurden am Dienstag alleine in der pakistanischen Provinz Belutschistan mindestens 34 Menschen getötet und 80 Personen verletzt. Mehrere hundert Häuser wurden zerstört, so dass noch mit einer weiteren Erhöhung der Todeszahl in Pakistan gerechnet werden muss, berichtete die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Dienstagabend in Göttingen. Die Zahl der Todesopfer im noch stärker getroffenen iranischen Teil Belutschistans ist bislang noch unbekannt. Das Epi-Zentrum des mit 7,8 auf der Richter-Skala registrierten Erdbebens lag genau zwischen der iranischen Stadt Zahedan und der pakistanischen Stadt Turbat in Belutschistan.

"Pakistans Region Belutschistan darf bei der Nothilfe nun nicht vergessen werden", erklärte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius. "Denn der Bedarf nach humanitärer Hilfe und Wiederaufbau-Maßnahmen in Belutschistans ist groß, da die an Rohstoffen reiche Region als verarmt gilt und notorisch von der Zentralregierung vernachlässigt wird".

Darüber hinaus ist die Region massiv geprägt von einem Bürgerkrieg, der seit Jahren schwerste Menschenrechtsrechtsverletzungen zur Folge hat. Willkürliche Verhaftungen, Folter, Erschießungen und Massaker der Armee sowie bewaffneter Milizen prägen den Alltag der Bevölkerung. Hunderte Belutschen gelten als verschwunden, weil sie von Sicherheitskräften entführt wurden. Mit einer Fläche von 347.000 Quadratkilometern ist die pakistanische Belutschistan-Provinz fast so groß wie Deutschland.