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Shabak

- Nahost -

Die ethnisch-religiöse Minderheit der Shabak im Nordirak leitet sich aus dem arabischen Wort „shabaka“ ab und bedeutet so viel wie „sich verflechten“. Sie bestehen aus Angehörigen mehrerer Stämme mit unterschiedlicher Geschichte. Ihre Sprache „Shabaki“ ist mit dem kurdischen Dialekt Hawrami-Gorani verwandt, jedoch auch persisch, arabisch und türkisch geprägt. Aus diesem Grund werden sie den Kurden, Arabern oder Turkmenen zugeordnet. Es ist schwierig ihre genaue Anhängerzahl zu bestimmen, da es keine aktuellen Statistiken über sie existieren. Gegenwärtige Schätzungen reichen von 90.000 bis zu 550.000 Anhängern der heterodoxen Glaubensgemeinschaft.

Über 70 Prozent der Shabak sind Schiiten, 30 Prozent sind Sunniten, was durch die Zwangsbekehrung zum Sunnitentum im 19. Jahrhundert zu begründen ist. Die Buyruk, ihr heiliges Buch, besteht aus zwei Teilen und soll in Zentralasien geschrieben worden sein. Ähnlich wie bei Yeziden und Aleviten ist ihre Gesellschaft spirituell hierarchisch gegliedert: Jeder Erwachsene hat einen geistlichen Führer, einen „Pir“ aus einem bestimmten Stamm. Sie pilgern zu den Schreinen der Yeziden und auch sie suchen Schutz vor der Terrorgruppe „Islamischer Staat“.


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